13 Dezember 2005

Abschied (schnief)

Das war's also. Morgen früh geht's zurück in die Heimat, auf zu neuen Abenteuern. Die Vorfreude wird leider überdeckt vom schwierigen Abschied, nicht nur von Land und Uni, sondern in erster Linie von Freunden, die man nie mehr zusammen sehen wird. Man sollte meinen, dass ich mich nach all den Jahren in Dänemark, in denen immer wieder neue Leute kamen und gingen, daran gewöhnt hätte, doch das trifft leider nicht zu.
Natürlich mussten wir den Abschied angemessen würdigen, indem wir ein letztes Mal zusammen feierten. Abschiedspartys sind grundsätzlich die ausgelassensten, und so wurden ein paar interessante Fotos geschossen (fast alle sind auf dieser Seite zu bestaunen). Gegen halb sieben Uhr morgens waren wir zu Hause, der Tag wurde mit Hausaufgaben verbracht. Heute war meine letzte Klausur, und das war's dann.

An dieser Stelle möchte ich ein paar Dankesworte loswerden.
Zunächst an Dich, liebe Leserin, treuer Leser, denn was ist ein Weltstar ohne Fans?
Dann an meine Freunde aus Dänemark, Frankreich, Finnland, Norwegen, Deutschland, Marokko, China und Korea, ohne die der Aufenthalt hier bei weitem nicht so angenehm gewesen wäre.
Schlussendlich an meine Familie zu Hause, die meine Reiselust nun schon seit geraumer Zeit erträgt und unterstützt.

Das war's von hier, annyeong hikaesaeyo, daehan minguk! Annyeong hasaeyo dogil!

Falls Dich das ein oder andere Detail interessiert oder Du mir einfach so schreiben möchtest, hier meine E-Mail-Adresse:

unscharf[AT]web.de

Over and out.

12 Dezember 2005

Noch'n Präsident...

Hallo und willkommen!
Zunächst halte ich eine Entschuldigung für angebracht. Dies war die längste Schreibpause seit meiner langen Reise nach Kimchiland. Und doch, ich sage Euch, das Warten hat sich gelohnt. Doch, echt! Diesmal habe ich nämlich was ganz Besonderes erlebt! Ich habe einen Präsidenten getroffen! Diesmal nicht den amerikanischen, nein. Aber den deutschen! Die Tatsache, dass er nicht mehr Präsident ist, sollte dieses Highlight meines Aufenthaltes keinesfalls schmälern. Hier die Story:


Vor einigen Tagen wurde ich sehr kurzfristig zu einer Diskussionsrunde an der SNU eingeladen. Diese Diskussionsrunde sollte geleitet werden von Dr. Richard von Weizsäcker. Das fand ich ganz famos und erwartete, dass ich irgendwo in der Menge sitze und alten Leuten zuhöre. Doch au contraire! Wir wurden in einen nicht allzu großen Konferenzraum geführt, in den sich kurz darauf vielleicht 40 Leute zwängten, unter ihnen viele Professoren, einige deutsche Austauschstudenten und der Präsident a.D. samt Gattin. Das Thema lautete "Globalization and the Politics of Inclusion", und nach einigen Anlaufschwierigkeiten entwickelte sich eine Frage- und Antwortrunde, die sich mit der EU-Erweiterung, dem Verhältnis China-USA und natürlich der deutschen und koreanischen Wiedervereinigung befasste. Richard von Weizsäcker mag zwar 85 Jahre alt sein, doch sein Auftreten und seine Energie waren die einer deutlich jüngeren Person. Ich war wirklich beeindruckt.
Im Anschluss nahm er sich ein paar Minuten Zeit für einen kurzen Plausch mit uns, schüttelte jedem die Hand und musste dann leider schon zum nächsten Termin. Natürlich gab's auch ein Gruppenfoto. Leider ist diese Version etwas unscharf, ich hoffe, dass ich bald eine bessere bekomme.

Viele Grüße,

Peter

05 Dezember 2005

Gefrier-Bier vom Professor

Heute nach der Vorlesung waren wir in Nakseongdae essen. Etwa 30 Studenten, hauptsächlich Chinesen, waren von einem Professor, den ich nicht kannte, eingeladen worden. Das koreanische Barbecue war leckerer als sonst, und auch sämtliche Getränke waren gratis. Der einzige Preis: Beinschmerzen - es gab wieder mal keine Stühle.
Im Anschluss ging's noch in eine Kneipe, wo ebenfalls alles auf des Professors Rechnung ging. Doch auch hier ein Haken - die Gläser waren so stark vorgekühlt, dass das Bier darin gefror (auf dem Foto schön zu sehen). Man müsste wirklich mal eine deutsche Delegation herschicken, die Unterricht in Biereinschenken, Biertemperatur und Bierflaschenöffnen erteilt.
Ansonsten alles rosig. Bis bald,

Peter

01 Dezember 2005

Es weihnachtet. Und wie!

Na, Du, auch wieder da?

Ich hab Dir doch kürzlich von meinem Koreanischkurs erzählt. Der hat zwar inzwischen ein Ende gefunden, weil wir ja bald alle nach Hause fahren, allerdings hat es sich unsere Lehrerin nicht nehmen lassen, uns zum Weihnachtsbasar ihres Frauenvereins einzuladen. Die Damen, meist Gattinnen von Diplomaten und ausländischen Geschäftsleuten, hatten offenbar keine Mühen gescheut, und so waren zwei Etagen des Hilton Convention Centers vollgepackt mit Ständen aus aller Damen Länder. Neben pakistanischen Reisgerichten und russischem Wodka fanden sich auch deutscher Lebkuchen, Glühwein aus Österreich und dänischer Brathering, von dem ich mir gleich eine Dose erwarb. War ja für einen guten Zweck...
In der Verlosung waren meine Skandinavier und ich gut dabei, und auch wenn es wohl seltsam aussah, als ich mit meiner gelben Gewinntüte und einem Blümchen mit leichter Verspätung zur Vorlesung kam, so hat es sich doch gelohnt.

Ansonsten gibt's etwas Unistress. Heute war Präsentation (lief gut), und eine weitere Präsentation sowie zwei Klausuren und eine Hausarbeit stehen noch aus - und das innerhalb von eineinhalb Wochen. Dann bin ich frei, kann die restliche Zeit genießen und bin kurz darauf wieder in der Heimat. Ging schon schnell, oder?

Gerade fährt wieder mein Propagandagemüseverkäufer vorbei. Was es mit dem auf sich hat, verrat ich Dir ein andermal. Was ich allerdings selbst nicht verstehe, ist die Bedeutung eines Verkehrsschilds auf meinem Schulweg. Ich bitte um rege (!!) Nutzung der Kommentarfunktion in diesem Blog, sozusagen als Dank für meine fast viermonatigen Schreibmühen: Was zum Henker will uns dieses Schild sagen? Vorschläge bitte als Kommentar abgeben.


Bis bald,

Peter