16 Oktober 2005

Buchbesprechung:
"Der Besuch des alten Herrn"

Seoul, Oktober 2005: Ein junger Student darbt seit langem bei Wasser und Kimchi. Versuche, den Bann zu brechen, scheiterten allesamt kläglich, sei es am Preis oder an den Unappetitlichkeiten deutscher Restaurants. Doch in der Ferne, in einem kleinen saarländischen Dorf, beginnt eine Rettungsaktion von ungeahntem Ausmaß: Mit einem Koffer voller Leckereien bepackt macht sich ein Mann auf, dem Studenten die dringend benötigten Rationen an Nudelsauce und Butter zu bringen. Sein Name: Papa. Seine Mission: Besuch beim Jüngsten. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...


Warum Wettlauf mit der Zeit? Nun, wir hatten ganze eineinhalb Tage zusammen. So schnell es ging, so schön war es auch, wir haben nämlich einiges unternommen. Zuerst hetzte ich ihn den Kwanak-Berg hoch; das ist der Berg, den ich bereits an anderer Stelle eingehend beschrieben habe. Wieder waren Unmengen von Koreanern unterwegs, stets in atmungsaktiven Bergsteigeroutfits mit Wasserflaschen und Wander-/Kletterstöcken. Da ich inzwischen annähernd fließend koreanisch spreche (Mein Wortschatz umfasst etwa zehn Wörter, Tendenz steigend), waren viele Koreaner glücklich, als ihr "Hi" mit einem "An-yeong-ha-sae-yo" beantwortet wurde.
Zur anschließenden Stärkung gab es ein koreanisches Barbecue, was wie immer durchaus essbar war (ok, ich geb's ja zu!). Im Anschluss ging's zur kaiserlichen Hochzeit, die dreimal jährlich nachgespielt wird. Dort trafen wir auch eine - nach eigenen Angaben - Enkelin des Cousins des sich vermählenden Kaisers, deren "Mein Haus, mein Auto, mein Boot"-Einstellung so gar nicht kaiserlich war. Immerhin wissen wir jetzt, dass die koreanische Küche vierhundertneunundachtzig verschiedene Gerichte kennt. Das habe ein Ministerium ermittelt. Aha. Schließlich begaben wir uns noch zum "Schilf-Festival". Es gibt am Ufer des Han-Flusses nämlich eine Anhöhe, auf der große Schilfwiesen stehen, mit Wegen dazwischen und Klohäuschen. Und da das Schilf momentan blüht, ist es dort nett, und es war einiges los. Zudem hatten wir, wie Du auf dem Foto siehst, einen tollen Blick auf die Stadt.
Der Abend endete im Outback Steakhouse, und es war toll, mal so richtig bumssatt zu sein.

Tag zwei war leider nur ein Vormittag für uns beide, den wir mit ein paar Dänen im Antiquitätenviertel verbrachten, es wollten schließlich Mitbringsel gekauft werden. Um die Mittagszeit stieg der Retter in ein Taxi, und weg war er. Schade. Aber immerhin gibt's heute Abend Nudeln!

Es grüßt Dich,

Peter

4 Kommentar(e):

Anonymous Anonym schreibt...

Schreib mir mal auf was du dringend aus Deutschland benötigst :-) ich bringe es mit.

Christoph aka der Rosinenbomber 2005

18 Oktober, 2005 11:11  
Anonymous Anonym schreibt...

Hallo Peti,

schoen zu hoeren, dass Du nun auch wieder Nudeln essen kannst... :-) Aber sag mal, ich mag sehr blond sein, aber wie hat die Butter es ueberlebt?? Ist doch eine lange Reise, oder?!

Bis bald,
Julia

18 Oktober, 2005 14:35  
Blogger Peter schreibt...

Die Butter wurde erst in Vietnam gekauft und hat den Rest der Reise unbeschadet überstanden. Juhu!

18 Oktober, 2005 19:46  
Anonymous Anonym schreibt...

auch wenn ich nicht der Adressat dieses Angebots war: Wenn noch Platz fuer eine Flasche Jever im Gepaeck ist wuerde ich diese sehr gerne gegen 2 Liter erstklassiges koreanisches Bier eintauschen ^^

19 Oktober, 2005 18:29  

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